Als wir den Grand Canyon besuchten, campierten wir in Williams, nahe Flagstaff. Der Ort rühmt sich damit, der letzte gewesen zu sein, der die Route 66 aufgeben musste und einen Interstate-Bypass bekam. Wie auch immer, nun ist es ein Touri-Ort und wir waren im hiesigen Saloon. Keine Touris, ausser uns, keine Afros, keine Mexikaner, keine Asiaten und keine Indianer. Der Saloon war wirklich noch original nur mit einheimischen Weißen bestückt. Cowboyhüte, dreckige Jeans, karierte Hemden, cowboystiefel und dicke Gürtelschnallen. Livemusik einer lokalen Coverband im Countrystyle gab’s auch dazu. Ein besonderes Erlebnis und ein besonderer Einblick in eine amerikanische Bevölkerungsgruppe.
Meine Bekannten machten sich auf den Weg nach Süden, Richtung Phoenix. Ich beschloss, nochmal 200 Meilen gen Norden zu fahren und mir das Monument-Valley anzusehen. Ich finde es noch atemberaubender als den Grand-Canyon, aber seht euch die Bilder an. Kein Wunder das dieses Tal vielen Westernfilmen als Kulisse diente. Das Wetter war auch hier leider suboptimal, aber das war nicht zu ändern. In der Gegend leben viele Indianer, die an jeder Ecke Schmuck und Nippes verkaufen. Viele Motels auf dem Weg zum Valley waren schon lange geschlossen und vernagelt. Die Region hat sicher schon bessere Zeiten gesehen. Die Landschaft, auch auf dem Weg dorthin ist aber nach wie vor wunderschön. Die Steine scheinen nach jedem Hügel den Farbton zu wechseln. Der Extraweg hat sich in jedem Fall gelohnt.
Ich sollte noch erwähnen, dass das Monument-Valley kein Nationalpark ist und somit der Jahresausweis hier nichts gebracht hat. 20 Dollar hat der Eintritt gekostet und man konnte eine Rundfahrt mit dem eigenen Auto oder einem Tour-Pick-up machen, allerdings über Schotter, Wüstenboden und Sand. Ich war froh, das ich den SUV hatte…
Viele Grüsse
Ole