Für die jüngeren Leser eines vorweg: Das ist kein Deichmann-Outlet, das ist das Anwesen des King of Rock ’n Roll, Elvis Presley im Memphis, der bereits 1977 verstarb und bis heute einer der grössten Musikkünstler überhaupt ist. John Lennon sagte einmal: „Vor Elvis gab es nichts und ohne ihn hätte es die Beatles nie gegeben“, und das soll schon was heissen. Er ist quasi Vorbild einer ganzen Musikepoche.
Anders als bei meinen bisherigen Touristenatraktionen wird man hier beim Eintritt gleich vor die Qual der Wahl gestellt: Nur Graceland-Mansion, oder mit Flugzeugbesichtigung, Automuseum und Outfitsammlung? Ok, alles. VIP, dann gibt’s ne Extratour ohne Wartezeiten? Nein, ich hab Zeit. Mit Parken waren wir dann bei 77 Dollar. Und bei dem Besucherandrang läppert sich das. 600.000 Leute pro Jahr. Aber ganz ehrlich: Musste sein. Eine interaktive Audiotour mit Tablet, also auch Zwischensequenzen und Bildern war auch dabei und ganz wichtig: auf deutsch. Die Wartezeit war auch überschaubar, es war Freitag früh. Am Wochenende würde ich nicht hingehen oder VIP buchen.
Ich habe mit der Tour durchs Anwesen begonnen. Man geht wirklich durch das Originalhaus, in welchen noch der Originalkram der Presleys hängt, steht und liegt. Etliche private Gegenstände werden hier präsentiert. Elvis wohnte hier mit Eltern, Grossmutter, Frau und Kind und ist hier auch mit Eltern und Grossmutter im Garten beerdigt. Natürlich ist der obere Stock mit seinen Privatgemächern tabu, aber das war für alle Besucher schon zu Elvis’s Lebzeiten so. Besuch wurde unten empfangen. Seine Tochter Lisa-Marie verweilt noch heute gerne im Esszimmer, wenn sie mal in Memphis ist, selbstverständlich nach den Öffnungszeiten. Aber schliesslich ist es ihr Elternhaus, in dem die aufgewachsen ist. Angeblich dient die Besuchmöglichkeit der Öffentlichkeit zur Deckung der laufenden Kosten. Das kann ich mir gut vorstellen…
Die Ausstellung der Trophäen, Outfits und Autos ist in separaten Hallen auf der anderen Straßenseite untergebracht. Genauso wie die luxuriös eingerichteten Privatflugzeuge. Der King hat’s da schon krachen lassen…
Zu den Ausstellungen gibt es natürlich wie immer Souvenierläden und Restaurants. Warum sollte es hier anders sein. Man kann sogar Originalstücke kaufen, wenn man es sich leisten kann. Das günstigste wäre ein Gürtel für 800 Dollar gewesen. Na ja, mir hätte er ohnehin nicht gepasst. Aber, am Ausgang und schon bei einem kleinen Einführungsfilm wird sich ausdrücklich für den Besuch und das Interesse bedankt, das ist nicht überall so.
Ich war überwältigt und könnte wahrscheinlich noch Stunden weiterquatschen. Aber das würde den Rahmen sprengen.
Anbei eine kleine Bilderauswahl
Viel Spass und viele Grüsse
Ole