Walking in Memphis

Nach Graceland fuhr ich zum „Lorraine-Motel“ auf dessen Balkon der schwarze Pastor und Bürgerrechtler Martin Luther King jr. am 04.04.1968 von einem Weissen erschossen wurde. Das Motel wurde einige Jahre weiter als Motel für Schwarze genutzt. Heute befindet sich darin ein Museum für Bürgerrechte und Menschenrechte, welches man für 16 Dollar besuchen kann. Dort ist die Geschichte der Bürgerrechtsbewegung in den USA sehr schön dokumentiert. Dazu gehört auch das gegenüberliegende Gebäude aus welchem geschossen wurde. Die Räume 306 und 307, welche King mit seinem Gefolge damals bezog, sind originalgetreu nachgebaut worden. Die Aussenfassade und der Balkon sind so geblieben wie damals und das bleibt auch so. Das Arreal steht unter Denkmalschutz.

Man nächsten Morgen fuhr ich nach Downtown und parkte zwischen Beale Str. und Union Avenue in der 4. Strasse, also mitten drin. Ich würde mein Auto dort nicht über Nacht stehen lassen und mich dort auch nicht unbedingt alleine aufhalten nach Einbruch der Dunkelheit. Als ich die Union Avenue entlang spazierte, sah ich nicht den Geist von Elvis, dafür aber einen schwarzen Obdachlosen, der in einem Hauseingang einer Ruine lag und schlief. Es ist einfach keine schöne Gegend, dafür heruntergekommen und investitionsbedürftig.

Mein Ziel lag aber vorraus in der 706 Union Avenue, dem „Sun-Records-Studio“. Der Rock n‘ Roll wurde in Memphis geboren und das ist sozusagen der Kreissaal, original erhalten von damals. Für 14 oder 16 Dollar gibt es eine kleine Führung durch das alte kleine Gebäude. Ein Tourguide erzählt die Geschichte und einige Originalgegenstände aus dieser Zeit sind ebenfalls ausgestellt. Dann geht es noch ins wirklich kleine Aufnahmestudio, in welchem die Grössen, wie Elvis, Johnny Cash und B.B. King ihre ersten Platten aufnahmen. Durch die Vermischung von Blues und Country entstand der Rock ’n Roll, so einfach war das.

Anschliessend ging ich durch die Beale Street, dem „Home of Blues“. Hier gibt es viele Bars und Lokale, die ebenfalls original zu sein scheinen. Allerdings ist die Gegend auch nicht sehr hübsch und riecht auch ein wenig streng, diesmal nicht nach Weed. Der Blues hat sein Zuhause ebenfalls in Memphis und das hört man hier sehr deutlich.

Für mich ging es nun weiter gen Norden, meinen Bekannten in St. Louis besuchen. Dazu später mehr.

Anbei ein paar Bilder

Viele Grüsse

Ole