Als ich gestern hier in Las Vegas angekommen bin, hat es mich fast erschlagen. 43 Grad. Und heute zeigte mir das Auto sogar 46 Grad an. Wenn ein Wind weht denkt man, man wird geföhnt. Aber das ist nur draussen so. Nahezu alle Gebäude sind wohl klimatisiert. Meine Unterkunft hier liegt direkt am „Strip“ zwischen „Hard Rock Cafe“ und „Bellagio“.
Hier am Las Vegas Blvd. liegen die grossen Hotels mit ihren Shows und Casinos. Gesäumt mit Touris, Bettlern und gescheiterten Zockern. Will gar nicht wissen, was hier erst am Wochenende los ist.
Richtig interessant wird es allerdings erst in den Abendstunden, wenn alle Lichter an sind. Absoluter Wahnsinn. Vor den Toren der Stadt sah ich riesige Solarparks mit Spiegeln, die das Sonnenlicht immer schön auf die Kollektoren lenken. Die können den Strom hier gut gebrauchen.
Die Casinos sind rund um die Uhr offen. A aropos Uhr, ich habe hier noch keine irgendwo hängen sehen… Das Licht und die Aufmachung sind in allen Casinos nahezu identisch. Die Glücksspielindustrie macht ihren Job verdammt gut. Auch bekommt man in den Spielhöllen kostenlose Getränke gereicht, man soll sich ja wohlfühlen und zocken.
Kommen wir zu meiner kurzen, aber wie ich finde, erfolgreichen Zockerkarierre:
Zunächst einmal sei gesagt, dass die „slotmachines“, wie die einarmigen Banditen genannt werden, hier wohl den grössten Teil ausmachen und wohl vermutlich auch das meiste Geld für die Betreiber einspielen. Ich halte da nicht viel von, bzw. habe da keinen Spass dran. Die obligatorischen 10 Dollar, die ich reingesteckt habe, waren auch schnell weg.
Ich habe mich fürs Roulette entschieden, weil ich da die Regeln kenne und es Spass macht. Ich bin ohnehin davon überzeugt, dass man hier wenn, dann nur an richtigen Tischen eine Chance hat. Ob dann Kartenspiel, Würfel oder Roulette, egal.
Am Abend meiner Ankunft habe ich aus 50 Dollar 100 gemacht. Gut, heute morgen habe ich dann gleich mal wieder 100 verloren und war wieder bei einer ausgeglichenen Bilanz. Bin dann in die Fermont Str. gefahren, das alte Las Vegas, welches in den 90-ern vom Strip ein wenig abgelöst wurde. Dort gibt es weniger Hotels, dafür mehr Bars und mindestens genauso viele Casinos wie am Strip. Dort habe ich dann weiter gezockt und für mich folgende Regeln beherzigt:
-Es ist immer ein Glücksspiel, es gibt kein vollkommenes System, das vorm Verlieren schützt.
-Setze nur so viel Geld ein, wie du bereit bist, zu verlieren.
-Setze dir ein oberes Limit, bei welchem du aussteigst. (Bei mir waren das immer 100% Gewinn)
-Verfalle nicht in Euphorie, denk an Regel 1 und 2.
-Trinke beim zocken keinen Alkohol, sonst wirst du erst Regel 4 brechen und dann im Anschluss alle anderen.
-Wechsele nach jeder Runde das Casino oder mindestens den Tisch, egal ob du verdoppelt hast oder verloren hast.
Am Ende des Tages habe ich damit mein Ziel erreicht. Meine lieben Arbeitskollegen und -kolleginnen hatten mir in 2017 zum Geburtstag Geld zum zocken geschenkt, das waren ungefähr 200 Dollar. Ich war bereit, das zu verlieren und habe das Buch nach einigen Gewinnen und Verlusten mit 200 Euro plus geschlossen. Wenn man bedenkt, wie lange das Geld auf der Bank gebraucht hätte, um sich zu verdoppeln, war das ein gutes Unterfangen. Anders gesagt, Kost und Logie für die zwei Tage hat Las Vegas selbst getragen und ich konnte meine 200 Dollar Zockgeld behalten.
Ich mache mich mit einer schönen Erfahrung morgen weiter Richtung Grand Canyon. Der Bericht kommt dann wahrscheinlich erst wieder etwas später.
Anbei noch ein paar Bilder von Vegas.
Viele Grüsse
Euer Ole
P.S.: Striplokale, One-night-stands und Spontanhochzeiten habe ich weggelassen, dafür war die Zeit zu knapp. 😉