Graceland – Bei Elvis daheim

Für die jüngeren Leser eines vorweg: Das ist kein Deichmann-Outlet, das ist das Anwesen des King of Rock ’n Roll, Elvis Presley im Memphis, der bereits 1977 verstarb und bis heute einer der grössten Musikkünstler überhaupt ist. John Lennon sagte einmal: „Vor Elvis gab es nichts und ohne ihn hätte es die Beatles nie gegeben“, und das soll schon was heissen. Er ist quasi Vorbild einer ganzen Musikepoche.

Anders als bei meinen bisherigen Touristenatraktionen wird man hier beim Eintritt gleich vor die Qual der Wahl gestellt: Nur Graceland-Mansion, oder mit Flugzeugbesichtigung, Automuseum und Outfitsammlung? Ok, alles. VIP, dann gibt’s ne Extratour ohne Wartezeiten? Nein, ich hab Zeit. Mit Parken waren wir dann bei 77 Dollar. Und bei dem Besucherandrang läppert sich das. 600.000 Leute pro Jahr. Aber ganz ehrlich: Musste sein. Eine interaktive Audiotour mit Tablet, also auch Zwischensequenzen und Bildern war auch dabei und ganz wichtig: auf deutsch. Die Wartezeit war auch überschaubar, es war Freitag früh. Am Wochenende würde ich nicht hingehen oder VIP buchen.

Ich habe mit der Tour durchs Anwesen begonnen. Man geht wirklich durch das Originalhaus, in welchen noch der Originalkram der Presleys hängt, steht und liegt. Etliche private Gegenstände werden hier präsentiert. Elvis wohnte hier mit Eltern, Grossmutter, Frau und Kind und ist hier auch mit Eltern und Grossmutter im Garten beerdigt. Natürlich ist der obere Stock mit seinen Privatgemächern tabu, aber das war für alle Besucher schon zu Elvis’s Lebzeiten so. Besuch wurde unten empfangen. Seine Tochter Lisa-Marie verweilt noch heute gerne im Esszimmer, wenn sie mal in Memphis ist, selbstverständlich nach den Öffnungszeiten. Aber schliesslich ist es ihr Elternhaus, in dem die aufgewachsen ist. Angeblich dient die Besuchmöglichkeit der Öffentlichkeit zur Deckung der laufenden Kosten. Das kann ich mir gut vorstellen…

Die Ausstellung der Trophäen, Outfits und Autos ist in separaten Hallen auf der anderen Straßenseite untergebracht. Genauso wie die luxuriös eingerichteten Privatflugzeuge. Der King hat’s da schon krachen lassen…

Zu den Ausstellungen gibt es natürlich wie immer Souvenierläden und Restaurants. Warum sollte es hier anders sein. Man kann sogar Originalstücke kaufen, wenn man es sich leisten kann. Das günstigste wäre ein Gürtel für 800 Dollar gewesen. Na ja, mir hätte er ohnehin nicht gepasst. Aber, am Ausgang und schon bei einem kleinen Einführungsfilm wird sich ausdrücklich für den Besuch und das Interesse bedankt, das ist nicht überall so.

Ich war überwältigt und könnte wahrscheinlich noch Stunden weiterquatschen. Aber das würde den Rahmen sprengen.

Anbei eine kleine Bilderauswahl

Viel Spass und viele Grüsse

Ole

 

Dallas TV

Natürlich könnte ich Dallas nicht verlassen, ohne nochmal bei „Gas Monkey Garage“, den Autotunern aus DMAX vorbei zu schauen. Leider waren die Garagentore zu und der Hof abgesperrt. Aber der Gummiabrieb auf dem Asphalt lässt erahnen, was sich da sonst so abspielt. Ein paar Bilder gibt’s trotzdem.

Dann erreichte mich noch der Tip aus der Heimat, dass die „Southfork-Ranch“ aus der TV-Serie „Dallas“ aus den 80-ern tatsächlich bei Dallas liegt. Ich dachte immer, die wäre, wie die Studios für die Innenaufnahmen, irgendwo im Westen.

Also schaute ich auf meinem Weg nach Memphis vorher dort mal vorbei. Ich rechnete mit einem Touriandrang, aber da ich morgens früh war und es unter der Woche war, waren wir gut 15 Leutchen in der ersten Tour. Gut für die Fotos.

Der Eintritt liegt bei 16 Dollar im Rahmen. Man wird nach durchlaufen einer Bilder und Requisitensammlung mit einem Traktor über die Ranch gefahren bis zum Haupthaus. Innen ist es den Kulissen von damals nur nachempfunden, daher habe ich mich hier im Blog auf die Aussenbilder beschränkt. Man darf aber überall hin und auch alles fotografieren.

Anschliessend darf man auf dem ganzen Farmgelände rumlaufen und Bilder machen. Die Wirtschaftsgebäude der Ranch werden als Eventlokations genutzt. Man kann also hier getrost seine Firmenfeier abhalten oder heiraten, kein Problem. Ein paar Pferde und Longhornrinder gibt’s auch noch auf der Ranch, aber die gehören eher zur Dekoration.

Mein persönliches Highlight war der Glastisch auf der Terasse, an dem die Ewings immer frühstückten. Heute ist da ein Deckenlautsprecher montiert, der die „Dallas-Titelmelodie“ in Endlosschleife abspielt. Hier weiss man einfach, wie man Erinnerungen wachruft.

Viel Spass mit den Bildern

Gruss

Ole

 

Dealey-Plaza

Wenn man Leute die vor 1955 geboren wurden heute fragt, wo sie waren als sie vom Attentat auf den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy und dessen Tod erfuhren, so wissen sie es meistens ganz genau. Probiert es ruhig mal aus und fragt. Ihr werdet verblüfft sein.

Um eine Brücke in die jüngere Zeit zu schlagen kann man auch alle vor 1994 geborenen danach fragen, wo sie waren als sie von den Ereignissen vom 11. September 2001 erfuhren. Das Ergebnis sollte nahezu dasselbe sein.

Dieses Phänomen unterstreicht die historische, aber auch emotionale Bedeutung und Tragweite dieser Ereignisse in der jeweiligen Zeit.

Ereignisse solcher Tragweite bringen allerdings auch immer Verschwörungstheorien mit sich. Das ist leider auch hier in beiden Fällen so. Wissenschaftler erklären dies damit, das die Menschen bei solchen weltgeschichtlichen Wendepunkten eine simple Lösung nicht akzeptieren wollen. „Wie kann ein einfacher kleiner Kommunist den mächtigsten Mann der Welt erschiessen, einfach so?“ „Unmöglich“.

Wenn man Dallas besucht sollte man daher dem „sixth-floor museum“ einen Besuch abstatten. Wie auch schon auf Alcatraz gibt es eine Audiotour, die auch auf deutsch angeboten wird.

Das Museum befindet sich – wie der Name schon sagt – im sechsten Stock des ehemaligen Schulbuchlagers an der Dealey-Plaza, von welchem aus die tödlichen Schüsse auf Kennedy abgefeuert worden sein sollen. Der Rundgang holt glücklicherweise etwas weiter aus und beginnt vom Lebensgefühl der 60-er Jahre in Amerika, geht über den Wahlkampf Kennedys und dessen Politik inklusive Kubakriese bis zur Wahlkampfreise nach Dallas und befasst sich dann erst mit den Ereignissen am Tag des Attentats und den darauffolgenden Tagen. Wirklich sehr empfehlenswert. (Die Bilder anbei sind übrigens aus dem 7. Stock aufgenommen, da der Bereich richtigerweise im 6. Stock gesperrt und mit Glas verkleidet ist. Ausserdem waren die Bäume 1963 noch kleiner und das Schussfeld war frei.)

Anbei nun der offizielle historisch angenommene Ablauf des Attentats für alle, die ihn noch nicht kennen in Kurzfassung: Der Einzeltäter Lee Harvey Oswald schiesst aus dem rechten Eckfenster im 6. Stock dreimal von hinten auf die Limousine des Präsidenten, welche sich beim ersten Schuss bereits schon in der Elmstreet befindet und sich wieder vom Gebäude weg bewegt. Der erste Schuss geht fehlt, der zweite trifft Kennedy und den vor ihm sitzenden Gouvaneur von Texas, der dritte Schuss trifft Kennedy tödlich in den Kopf. Die jeweilige Position des Präsidenten ist mit Kreuzen auf der Strasse markiert. Oswald wird nach einem weiteren Mord auf der Flucht an einem Polizisten schliesslich verhaftet. 2 Tage später wird er allerdings durch Selbstjustiz während einer Verlegung in ein anderes Gefängnis selbst zum Mordopfer und wird von einem Zivilisten erschossen. Somit konnte der Fall nie zweifelsfrei und eindeutig rekonstruiert werden.

Bis heute gibt es zahlreiche Verschwörungstheorien und Zweifel an der offiziellen Fassung. Die bekannteste These ist die vom zweiten Schützen hinterm Zaun (siehe Bild). Tausende Bücher wurden geschrieben und etliche selbsternannte Ermittler ermitteln noch heute. Ihr Ziel werden sie meines Erachtens nie erreichen. Dafür ist es zu lange her, zu viele Zeugen sind mittlerweile gestorben und zu viele Beweise fehlen.

Anbei wie immer ein paar Bilder zum Thema.

Viele Grüsse

Ole

Dallas

Von Austin nach Dallas sind es nur schlappe 200 Meilen. Für amerikanische Verhältnisse ein Katzensprung. Ich habe mir in Irving, einem Vorort von Dallas ein kleines Cowboyhostel gesucht. Von hier sind es 8 Meilen bis Downtown.

Wenn man in Downtown Dallas ist, empfiehlt sich ein Besuch des Reuniontowers, der aussieht wie ein Microfon. Vom Stil wie das Spaceneedle in Seattle. Grosser Aussichtsturm mit Restaurant und drehbar. Aber man kann schön über die ganze Stadt gucken und tolle Bilder machen. Der „historic distrikt“, also die Altstadt ist leicht abzugrenzen. Das sind die roten Backsteinbauten. Dahinter dann die Skyline von Dallas mit unzähligen Wolkenkratzern.

Dallas ist im Gegensatz zu Austin eher Businessstadt, hat aber auch viele Kunstmuseen, die ich mir aber erspart habe. Man kann schliesslich nicht alles haben. Aufgrund der Nähe zu den grossen Eisenbahnlinien und durch die entdeckten Ölvorkommen wuchs und gedieh die Stadt prächtig. Heute sind hier ausserdem grosse Teile des Finanzsektors und Versicherungen angesiedelt. Zudem ist Dallas der zweitgrösste amerikanische Standort für Computerspielentwicklung.

Ihren Ursprung hatte die Stadt übrigens an der Dealey-Plaza, einer Parkanlage am Rande von Downtown. Dort wurden die ersten Gebäude der Stadt errichtet. Traurige weltweite Bekanntheit erlangte Dealey-Plaza am                  22. November 1963, als dort das Attentat auf den damaligen Präsidenten der vereinigten Staaten, John F. Kennedy, geschah.

Das Thema verdient meines Erachtens aber einen gesonderten Bericht.

Anbei ein paar schöne Bilder, meist von oben.

Viele Grüsse

Ole

Austin / Texas

Seit Mittwoch bin ich nun alleine unterwegs und habe mich auf den Weg nach Texas gemacht. Die Landschaft wurde wieder grüner, der Himmel zum Teil etwas wolkiger, aber die Temperatur blieb annähernd so heiss wie in Phoenix. Dazu kommt nun aber eine höhere Luftfeuchtigkeit. Tagsüber bleibt man besser drinnen. Es ist verdammt schwül draussen.

Bereits in New Mexico beim Zwischenstop wurde das erste Klischee bedient. Beim Frühstück sah ich einen Mann, ähnlich wie in dem Saloon in Williams: kariertes Hemd, Stiefel, Hut und natürlich eine riesige Gürtelschnalle. Er stieg nach dem Frühstück in seinen Pick-up, Kennzeichen Texas.

Natürlich erfüllen nicht alle Texaner diese Klischees, aber wenn man einen Vergleich ziehen kann, dann ist Texas hier, wie Bayern in Deutschland. Es ist der Staat, der die meisten Klischees bedient. Erwähnte ich eigentlich schon, dass das Kapitol in Austin grösser ist, als das in Washington?? Den Unterschied macht eigentlich nur die grössere Statue auf der Kuppel, aber es ist höher…

Hier in Austin gibt es viel Livemusik, viele Künstler und viele Foodtrucks. Es ist durch die University of Texas eine Studentenstadt. Daher nicht so konservativ, wie man es sich nun vorstellen mag. Ausserdem gibt es hier exzellentes Barbeque, aber ich glaube, dass ist texasweit der Fall.

Seit ich unterwegs bin, habe ich nun mehrere Motels und auch Hostels als Unterkunft genutzt. Generell sind Motels als Alleinreisender sehr teuer, weil man immer das ganze Zimmer bezahlt, egal, ob man es alleine oder zu zweit bewohnt. Dabei schwankt der Zimmerpreis oft zwischen 60 und 130 Dollar, für das gleiche Zimmer. Je nach Lage halt. Im Hostel zahlt man pro Bett. 35 Dollar sind Minimum, was ich schon sehr teuer finde. Der Preis hängt natürlich auch hier stark von der Lage und Qualität ab. Ein anderes Ding sind hier generell die Preise. Alles wird netto angepriesen, die Steuer kommt dann beim bezahlen drauf. Welchen Sinn das macht, erschliesst sich mir bisher noch nicht. Es entstehen dadurch auch immer krumme Beträge. Sinn macht das wenig, aber es ist nunmal so.

Morgen geht’s weiter Richtung Dallas. Ich hoffe, dass das Wetter im Norden doch etwas mässiger wird. Für meinen Geschmack ist es hier zu heiss.

Viele Grüsse

Ole

Sonorawüste

Auf der Rückfahrt vom Monument-Valley geschah etwas aussergewöhnliches, es regnete. Ungewöhnlich für diese Gegend, aber die trockene Landschaft war sicher dankbar. Nach einer Übernachtung in Flagstaff ging es für mich weiter Richtung Prescott im Südwesten und dann Richtung Phoenix, wo ich meine Bekannten wieder traf. Die Gegend auf dem Weg dorthin ist ein bisschen wie das Monument-Valley und der Grand Canyon in klein, sehr empfehlenswert.

Wir machten einen Tagesausflug in die nördliche Sonora-Wüste, nach Tucson. Irre, wie gross die „cowboy“kakteen in natura sind. Aber die Temperatur lag schon mittags bei fast 40 Grad und Abkühlung gibt es hier so gut wie gar nicht. Kein Wunder, dass hier jedes Gebäude klimatisiert ist…

Nun reisten zwei meiner Bekannten wieder nach Hause ab und mein amerikanischer Bekannter besuchte wiederum Freunde in der Gegend um Phoenix. Es war an der Zeit für mich gen Osten Richtung New Mexico und Texas aufzubrechen… aber dazu später mehr.

Viele Grüsse und viel Spass mit den Bildern

Ole

Monument Valley

Als wir den Grand Canyon besuchten, campierten wir in Williams, nahe Flagstaff. Der Ort rühmt sich damit, der letzte gewesen zu sein, der die Route 66 aufgeben musste und einen Interstate-Bypass bekam. Wie auch immer, nun ist es ein Touri-Ort und wir waren im hiesigen Saloon. Keine Touris, ausser uns, keine Afros, keine Mexikaner, keine Asiaten und keine Indianer. Der Saloon war wirklich noch original nur mit einheimischen Weißen bestückt. Cowboyhüte, dreckige Jeans, karierte Hemden, cowboystiefel und dicke Gürtelschnallen. Livemusik einer lokalen Coverband im Countrystyle gab’s auch dazu. Ein besonderes Erlebnis und ein besonderer Einblick in eine amerikanische Bevölkerungsgruppe.

Meine Bekannten machten sich auf den Weg nach Süden, Richtung Phoenix. Ich beschloss, nochmal 200 Meilen gen Norden zu fahren und mir das Monument-Valley anzusehen. Ich finde es noch atemberaubender als den Grand-Canyon,  aber seht euch die Bilder an. Kein Wunder das dieses Tal vielen Westernfilmen als Kulisse diente. Das Wetter war auch hier leider suboptimal, aber das war nicht zu ändern. In der Gegend leben viele Indianer, die an jeder Ecke Schmuck und Nippes verkaufen. Viele Motels auf dem Weg zum Valley waren schon lange geschlossen und vernagelt. Die Region hat sicher schon bessere Zeiten gesehen. Die Landschaft, auch auf dem Weg dorthin ist aber nach wie vor wunderschön. Die Steine scheinen nach jedem Hügel den Farbton zu wechseln. Der Extraweg hat sich in jedem Fall gelohnt.

Ich sollte noch erwähnen, dass das Monument-Valley kein Nationalpark ist und somit der Jahresausweis hier nichts gebracht hat. 20 Dollar hat der Eintritt gekostet und man konnte eine Rundfahrt mit dem eigenen Auto oder einem Tour-Pick-up machen, allerdings über Schotter, Wüstenboden und Sand. Ich war froh, das ich den SUV hatte…

Viele Grüsse

Ole

Grand Canyon

Südöstlich von Las Vegas staut der Hoover-Damm den Colorado-River. Wenn man also ohnehin in der Gegend ist, lohnt sich ein Besuch. Er ist einer der grössten Dämme der Welt, worauf man hier, wie auf so vieles andere auch, sehr stolz ist. Ein Memorial mit Flagge wurde selbstverständlich auf dem Damm installiert. Der Damm liefert eine Menge Energie und versorgt die grossen Städte der Westküste mit Wasser und Strom. Andere Regionen südlich des Dammes müssen wohl damit leben.

Von dort ging es weiter zum nächsten Campingplatz südlich vom Grand Canyon. Wir besuchten von dort also den südlichen Rand. Ob nun der südliche oder nördliche Rand der schönere ist, darüber kann man sich streiten. Das Wetter, also der Lichteinfall ist der wesentliche Punkt. Leider war dieser bei unserem Besuch nicht ganz optimal, was aber meine Fazination beim ersten Blick in die Schlucht nicht minderte. Wahnsinn, was das Wasser in Jahrtausenden aus dem Stein gespült hat. Auch hier kann man mit Bildern dem Original nicht wirklich gerecht werden. Ein Vorteil bei schlechterem Wetter ist allerdings der verminderte Besucherandrang. Man kommt so schneller voran und hat nicht so viele andere Besucher auf den Bildern.

Anbei ein paar Bilder:

Viele Grüsse

Ole

Las Vegas, die Stadt der… Lichter

Als ich gestern hier in Las Vegas angekommen bin, hat es mich fast erschlagen. 43 Grad. Und heute zeigte mir das Auto sogar 46 Grad an. Wenn ein Wind weht denkt man, man wird geföhnt. Aber das ist nur draussen so. Nahezu alle Gebäude sind wohl klimatisiert. Meine Unterkunft hier liegt direkt am „Strip“ zwischen „Hard Rock Cafe“ und „Bellagio“.

Hier am Las Vegas Blvd. liegen die grossen Hotels mit ihren Shows und Casinos. Gesäumt mit Touris, Bettlern und gescheiterten Zockern. Will gar nicht wissen, was hier erst am Wochenende los ist.

Richtig interessant wird es allerdings erst in den Abendstunden, wenn alle Lichter an sind. Absoluter Wahnsinn. Vor den Toren der Stadt sah ich riesige Solarparks mit Spiegeln, die das Sonnenlicht immer schön auf die Kollektoren lenken. Die können den Strom hier gut gebrauchen.

Die Casinos sind rund um die Uhr offen. A aropos Uhr, ich habe hier noch keine irgendwo hängen sehen… Das Licht und die Aufmachung sind in allen Casinos nahezu identisch. Die Glücksspielindustrie macht ihren Job verdammt gut. Auch bekommt man in den Spielhöllen kostenlose Getränke gereicht, man soll sich ja wohlfühlen und zocken.

Kommen wir zu meiner kurzen, aber wie ich finde, erfolgreichen Zockerkarierre:

Zunächst einmal sei gesagt, dass die „slotmachines“, wie die einarmigen Banditen genannt werden, hier wohl den grössten Teil ausmachen und wohl vermutlich auch das meiste Geld für die Betreiber einspielen. Ich halte da nicht viel von, bzw. habe da keinen Spass dran. Die obligatorischen 10 Dollar, die ich reingesteckt habe, waren auch schnell weg.

Ich habe mich fürs Roulette entschieden, weil ich da die Regeln kenne und es Spass macht. Ich bin ohnehin davon überzeugt, dass man hier wenn, dann nur an richtigen Tischen eine Chance hat. Ob dann Kartenspiel, Würfel oder Roulette, egal.

Am Abend meiner Ankunft habe ich aus 50 Dollar 100 gemacht. Gut, heute morgen habe ich dann gleich mal wieder 100 verloren und war wieder bei einer ausgeglichenen Bilanz. Bin dann in die Fermont Str. gefahren, das alte Las Vegas, welches in den 90-ern vom Strip ein wenig abgelöst wurde. Dort gibt es weniger Hotels, dafür mehr Bars und mindestens genauso viele Casinos wie am Strip. Dort habe ich dann weiter gezockt und für mich folgende Regeln beherzigt:

-Es ist immer ein Glücksspiel, es gibt kein vollkommenes System, das vorm Verlieren schützt.

-Setze nur so viel Geld ein, wie du bereit bist, zu verlieren.

-Setze dir ein oberes Limit, bei welchem du aussteigst. (Bei mir waren das immer 100% Gewinn)

-Verfalle nicht in Euphorie, denk an Regel 1 und 2.

-Trinke beim zocken keinen Alkohol, sonst wirst du erst Regel 4 brechen und dann im Anschluss alle anderen.

-Wechsele nach jeder Runde das Casino oder mindestens den Tisch, egal ob du verdoppelt hast oder verloren hast.

Am Ende des Tages habe ich damit mein Ziel erreicht. Meine lieben Arbeitskollegen und -kolleginnen hatten mir in 2017 zum Geburtstag Geld zum zocken geschenkt, das waren ungefähr 200 Dollar. Ich war bereit, das zu verlieren und habe das Buch nach einigen Gewinnen und Verlusten mit 200 Euro plus geschlossen. Wenn man bedenkt, wie lange das Geld auf der Bank gebraucht hätte, um sich zu verdoppeln, war das ein gutes Unterfangen. Anders gesagt, Kost und Logie für die zwei Tage hat Las Vegas selbst getragen und ich konnte meine 200 Dollar Zockgeld behalten.

Ich mache mich mit einer schönen Erfahrung morgen weiter Richtung Grand Canyon. Der Bericht kommt dann wahrscheinlich erst wieder etwas später.

Anbei noch ein paar Bilder von Vegas.

Viele Grüsse

Euer Ole

P.S.: Striplokale, One-night-stands und Spontanhochzeiten habe ich weggelassen, dafür war die Zeit zu knapp. 😉

Los Angeles, Stadt der Engel

Das ist sie also, die Stadt der Engel. Gefüllt mit vielen Menschen mit vielen Träumen. Sehen und gesehen werden wird hier GROSS geschrieben.

Wenn man an der Küste entlang fährt, bekommt man viele schicke Anwesen zu Gesicht. Leute mit trendigen Outfits, lauten Autos und verrückten Ideen gibt’s gratis dazu. Am Pier in Santa Monica endet die legendäre Route 66, welche vor den „Interstates“ die Hauptverbindungsstrasse zwischen Ost und West war. Am Strand gibt es Asphaltstrassen und einen kleinen Vergnügungspark. Gespart wird hier an nichts. Strassenshows und leise politische Proteste gehören auch zum Bild, wobei die streetshows mehr begeisterte Zuschauer anziehen. Der berühmte musclebeach ist mittlerweile nach „Long beach“ umgezogen, so das wir leider keine Bodybuilder zu Gesicht bekamen.

In Hollywood gibt es sehr viele Privatwohngebiete, damit die Reichen und Schönen unter sich bleiben können. Müssen sie wohl auch, bei dem Touristenandrang in dem Gebiet. Die beste Aussicht über die Stadt hat man vom Griffith-Observatorium aus, nur ist es schwierig, dort einen Parkplatz zu finden.

Ansonsten liegt so manches Mal ein wenig Smog über der Stadt. Der Verkehr ist übel und lässt zu der Situation keine Fragen offen. 5-6-spurig und zäh fliessend, ein Traum für jeden Autofahrer. Bin echt froh, das ich ein Automatikgetriebe habe und hätte nie gedacht, dass ich das mal so sage.

In den Universal Studios bin ich als alter Kinofan natürlich auch gewesen. Die Studiotour und die Specialeffektshow waren gut, die Attraktionen eher überschaubar gut. Würde das Geld daher kein zweites Mal investieren. Es ist diesbezüglich ein Vergnügungspark wie jeder andere nur teurer.

Anbei noch ein paar Bilder.

Ich gehe jetzt mal Las Vegas erkunden.

Bis bald

Ole